DB Strecke 3710, Ertüchtigung Stützmauer Aumenau

Projektlaufzeit: 1996 – 2007

Auftraggeber: DB Netz AG, Im Galluspark 23,60326 Frankfurt am Main

  

Projekthintergrund

Im Bereich der DB AG, Regionalnetz Westerwald, wird an der Bahnstrecke 3710, Wetzlar - Koblenz, zwischen km 35,830 und km 36,015 ein durch An- bzw. Aufschüttung entstandener Geländesprung auf halber Höhe durch eine vermörtelte Bruchstein-Stützmauer gestützt. An dieser Stelle tangiert die im 19. Jahrhundert hergestellte Bahnstrecke die Lahn. Um einen weitgehend hochwasserfreien Verlauf der Bahnlinie zu ermöglichen, war man daher bereits im letzten Jahrhundert bestrebt, die Gradiente der Bahn hier durch An- bzw. Aufschüttung anzuheben. Das im Zuge der Höherlegung errichtete, bis rd. 2m hohe Stützbauwerk wies seit Jahren einen deutlichen Überhang auf, der sich im Jahre 1996 bereichsweise auf bis zu 20° verstärkte mit entsprechenden Bruchbildungen in den einzelnen Lager- und Stoßfugen.


Projektbeschreibung

Im Jahre 1996 wurde als Vorabmaßnahme ein Teilabtrag der darüber liegenden Böschung zur Entlastung der Stützmauer und im Jahre 1997 eine Rückverankerung der Stützmauer mittels Injektionsbohranker in Verbindung mit einer Spundwandbohle im besonders kritisch einzustufenden Bereich zwischen ca. Bahn-km 35,857 und ca. Bahn-km 35,907 vorgenommen. Da der Streckenabschnitt wieder unter Vollbetrieb genommen werden sollte, wurde für die Zeit des Vollbetriebes bis und während der vorgesehenen Sanierung des kompletten Stützmauerbereiches eine messtechnische Überwachung des rutschgefährdeten Bahndammes, die sog. Beobachtungsmethode, mittels Inklinometer durchgeführt.
Im Jahre 2005 / 2006 wurde die Standsicherheit der Dammböschung durch eine Bodenvernagelung erhöht. Im Bereich der bereits zum Teil abgetragenen und mit einer Spundwandbohle rückverankerten Natursteinmauer wurde die Stützmauer abschnittsweise rückgebaut und der entstandene Geländesprung mittels einer Bodenvernagelung in Kombination mit einer Spritzbetonschale gesichert. Nach Herstellung eines frostgegründeten Streifenfundamentes wurde die Natursteinmauer einschl. des Böschungspflasters wieder neu aufgebaut.

Die Dammböschungs- bzw. Stützmauerabschnitte mit geringerem Überhang und keinerlei erkennbaren Bruchbildungen im Mauerwerk bzw. in den Fugen, wurden zur Wiederherstellung einer den Ansprüchen der Norm genügenden Standsicherheit bzw. zur Gewährleistung der Betriebssicherheit mittels einer Bodenvernagelung ertüchtigt, wobei die mit Naturstein gepflasterte Böschungsfläche zudem in Verbindung mit einem aufliegenden Drahtgeflecht gesichert wurden. Im Stützmauerbereich wurden die Bodennägel unter Berücksichtigung bzw. Wahrung der sog. Steinsichtigkeit und des Fugenbildes, so eingebaut, dass die Nagelköpfe in der Mauer verborgen sind.

Projektleistungen BFM

  • Baugrunderkundung und Laborversuche
  • Ingenieurgeologisches Gutachten
  • Objektplanung
  • Erdstatische und statische Berechnungen

Foto: Ausführung der Stützmauerertüchtigung
Foto: Endzustand