Felssanierung unterhalb der Burg Sonnenberg

Projektlaufzeit: 2011 - 2012

Auftraggeber:Landeshauptstadt Wiesbaden, Der Magistrat Hochbauamt, Gustav-Stresemann-Straße 15, 65198 Wiesbaden

   

Projekthintergrund

Unterhalb der Burg Sonnenberg in Wiesbaden steht unmittelbar hinter den Wohnhäusern eine steil aufragende, rd. 10 m hohe Felsböschung an, die von Felstrennflächen mit z.T. sehr hohem Durchtrennungsgrad durchzogen wird. Zum Schutz vor Steinschlaggefahr wurde bereits in den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts die Felsböschung und der darüber liegende steil nach Nordwesten hin einfallende Hang zwischen der Zwingermauer der Burg Sonnenberg und den Anwesen mit einem Drahtgeflecht vernetzt.
Im Jahre 2009 trat im mittleren Böschungsabschnitt ein Felsausbruch mit einer geschätzten Kubatur von rd. 0,5 m3 ein. Infolge dieser Kluftkörperablösungen aus dem Gebirgsverband kam es zu Spannungsumlagerungen, die im unteren und mittleren Bereich der Felsböschung in letzter Zeit zu örtlich begrenzten Riss- und Spaltenbildungen führten. Neben dem Gebirgsbereich des Felsausbruches mit erhöhter Teilbeweglichkeit resp. hohem Zerlegungsgrad sind in der Felsböschung noch weitere gleitgefährdete Kluftkörper resp. Felskeile von bis zu ca. 1 m³ Größe vorhanden, mit deren Ablösung aus dem Gebirgsverband durch Verwitterung, Frosteinwirkung, Wurzel- und Kluftwasserdruck mittelfristig –in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen auch kurzfristig– gerechnet werden musste.
 

Projektbeschreibung

Zur Wiederherstellung einer den Ansprüchen der Norm genügenden Standsicherheit resp. zur Gefahrenabwehr wurde die vorhandene Vernetzung abschnittsweise rückgebaut und entsprechend den vorliegenden geologischen/örtlichen Randbedingungen durch ein dicht an der Felsoberfläche aufliegendes Drahtgeflecht mit entsprechendem Rückhaltevermögen ausgetauscht. Zur Befestigung des aufliegenden Drahtgeflechtes wurden neue Felsnägel / Felsbolzen eingebaut, wobei auch die vorhandenen Ösenanker mit verwendet wurden.
Bereiche mit deutlich erhöhtem Gebirgszerlegungsgrad, Felsüberhänge und vorhandene Felsnischen, u.a. auch im Gründungsbereich der am Felsböschungskopf verlaufenden Bruchsteinmauer, wurden örtlich begrenzt mit bewehrtem Spritzbeton gesichert bzw. unterfangen.
Zur Vermeidung eines sich in den Klüften aufbauenden Kluftwasserdruckes wurden nach Abschluss der Sanierungs-/Sicherungsmaßnahme Entwässerungsbohrungen hergestellt.

Projektleistungen BFM

  • Ingenieurgeologisch-felsmechanische Geländeaufnahme
  • Objektplanung
  • Felsstatische Berechnungen
  • Numerische, felsmechanische und statische Berechnungen
  • Fachbauleitung
  • SiGeKo nach BaustellV

Foto: Sanierungsarbeiten an Stützmauer und Felsböschung
Foto: Endzustand gesicherte Stützmauer und Felsböschung